deutscher Politiker; Kommunist; Autor; Verleger; gründete die Kommunistische Jugendinternationale und 1921 die kommunistische Internationale Arbeiterhilfe; Aufbau eines Medienimperiums ("Der rote Hugenberg") mit Zeitungs-, Buchverlagen und Filmverleih, 1933 Emigration nach Frankreich und Gründung des "Welthilfskomitees für die Opfer des deutschen Faschismus", Aufbau einer "Volksfront" (Lutetia-Volksfront) von Gegnern der Nationalsozialisten, 1939 Bruch mit der Kommunistischen Partei und Stalin; wurde bei Kriegsausbruch in Frankreich interniert, am 21.6.1940 wurde er zuletzt lebend gesehen, am 21.10.1940 wurde seine Leiche bei Saint-Marcellin/Dép. Isère gefunden
* 14. August 1889 Erfurt
† vermutlich Juni 1940
Herkunft
Willi (Wilhelm) Münzenberg wurde 1889 als Sohn des Försters und Gastwirts Friedrich Münzenberg, ein vermutlich illegitimer Sohn eines Freiherrn von Sekkendorff, und dessen Frau Luise (geb. Meister) in Erfurt geboren. M. wuchs unter sehr ärmlichen Verhältnissen auf und hatte unter den gewalttätigen Erziehungsmethoden des Vaters zu leiden.
Ausbildung
Der Vater erlaubte M. nur sporadisch den Besuch der Dorfschulen in Friemar und Eberstädt. Immerhin konnte er bis 1904 für ein Jahr die Volksschule in Gotha besuchen und eignete sich darüberhinaus als Vielleser und Audodidakt ein umfassendes Wissen an. Nach einer abgebrochenen Barbierlehre begann er als ungelernter Arbeiter bei der Erfurter Schuhfabrik "Lingel".